Ein Treffen bei Alfred Darda in Ottenstall, Samstag, 24.08.19 - Eine Reflektion von Alfred Darda

Wir trafen uns um 14 Uhr bei Alfred Darda im Garten bei schönem Wetter. Alle brachten etwas zu Essen und Trinken mit, sowie auch Fotos, die einen Einblick in ihre Arbeit gewährten, Fotografie, Malerei und Schmuck. 
 
Das gegenseitige Wahrnehmen und Betrachten der mitgebrachten Bilder war der erste Schritt, um dann in ein Gespräch einzusteigen. Voraussetzung war, jeden in seiner jetzigen Situation und Formulierung seiner Aussage zu akzeptieren. 
 
Dann war jeder daran interessiert, Anliegen zu nennen, die alle gleichermaßen interessierten und teilen konnten. So nur entsteht ein fruchtbarer Dialog, um alle Dualitäten zu vermeiden, durch Urteile, die ja doch nur subjektiv sind und alle Wertungen sind zunächst nur störend. 
 
Ein Gang durch den Garten und die Betrachtung der Ausstellung in der Scheune war für alle interessant. Es waren Bilder von Erika Hausdörffer und Alfred Darda zu sehen und daran knüpfte sich ein interessantes Gespräch. Nun ist ja auch die Zeit gekommen, in der sich Minderheiten treffen, um eine innere Sprache zu entwickeln, mit der wir eine wirksame Kraft schaffen, denn aller Protest hat nur dann eine Wirkung, wenn ein gemeinsamer Nenner entsteht. Da wo wir uns an universellen Gesetzen orientieren, entsteht die Ebene, auf der alle Menschen sich treffen und begegnen können. Da setzen wir den Hebel an, der negative Gewichte versetzen kann. In uns allen ist der göttliche Funke angelegt, der immer wieder zugeschüttet wird, auch durch unser Versagen. Im Dialog und in einem gemeinsamen Nenner bilden wir eine ungeheure Kraft, die in der Lage ist, positiv zu beeinflussen und ein Beitrag für die Bewältigung für die Probleme und der Krisen der Zeit zu leisten. Jean Gebser sagt es einfach: entweder überwinden wir die Krise, oder die Krise überwindet uns. 
 
Alle spürten, dass so ein Treffen in der Art ein Modellfall war, um Menschen unterschiedlicher Art zusammen zu bringen. In einigen wichtigen Punkten konnten wir uns einigen und verständigen, dass die Liebe und die Kreativität in allen Formen und das Entwickeln der Persönlichkeit zum Menschen den Inhalt und das Glück des Menschen ausmachen. 
 
Eine Aussage von Henry Miller ist interessant: Alle Kunst ist bestenfalls ein Trittbrett zur Lebenskunst, dann lösen sich viele Probleme von selbst. Unsere Erfahrung ist die, dass das Bilden der kreativen Kraft im Menschen in Zukunft das wichtigste Thema unserer Zeit wird, um nicht von der Überflutung durch Ratio und Technik, daran gehindert zu werden, uns als Menschen zu verwirklichen. Die Mächte in der Welt sind dabei, uns zu vernutzen, zu verzwecken, und zu funktionalisieren, also uns fremd zu bestimmen. Auf diese Weise werden einige wenige sehr reich und die Mehrheit versinkt ohne Bildung in Armut und Elend. 
 
Wir möchten Menschen anregen, im gemeinsamen Gespräch echte Gemeinsamkeiten zu entwickeln, die frei von Ideologie- und Religionszugehörigkeiten sind, dafür aber die Kriterien herausbilden, die universelle Gültigkeit haben. Es gibt eine Menge Kriterien, über die wir nicht zweierlei Meinung sein können, da sie fest in der Schöpfung und in uns als Schöpfung vorhanden sind. 
 
An diesem Nachmittag konnten wir einige von diesen Gesetzmäßigkeiten durch praktische Demonstrationen von Alfred Darda erleben und durch unsere Beteiligung kennenlernen. Der Tag klang aus in einer Schlussrunde, in der wir die Erlebnisse des Tages noch einmal besprechen konnten und bei einem Glas Wein waren alle der Meinung, dass dieser Nachmittag für jeden einzelnen eine Bereicherung war. 
 
Alfred Darda
 
Diesen Text schrieb Alfred Darda als seine Reflektion, den Dietmar dann gemeinsam mit Alfred festhielt, in diesem Dialog haben wir auch festgestellt, dass wir den Text an alle Mitglieder der Neuen Kunstgalerie als Schilderung des Nachmittages verschicken können.
 
Für mich war der Nachmittag mit Euch allen ein bleibendes Erlebnis und sehr wichtig und ich danke Alfred Darda, dass er dies gemeinsam mit uns ermöglichte.  
 
Dietmar Stützenberger